Hogwarts Express

Der Hogwarts Express ist inzwischen die einzige Möglichkeit für Schüler, um zur Zaubererschule Hogwarts zu gelangen. Jedes Jahr am ersten September um Punkt 11:00 Uhr fährt der Zug vom Banhof King's Cross los und bringt die Schüler zum Hogsmeade Bahnhof.

Um in London auf das Gleis 9 3/4 zu gelangen, denn dort fährt der Hogwarts Express los, muss man durch eine Säule zwischen den Gleisen 9 und 10 laufen. Der Eingang ist zwar verzaubert und lässt die eindringenden Personen schon vor der Säule verschwinden, aber trotzdem dürfen die Muggel einen nicht sehen.

Der Zug fährt ungefähr sechs Mal, vielleicht sogar mehr, nach Hogwarts und zurück. Manche Schüler verlassen an Weihnachten und Ostern die Schule und müsste zum Ende der Ferien natürlich wieder nach Hogwarts kommen. Ende Juni endet das Schuljahr und alle Schüler fahren mit dem Hogwarts Express zurück nach London.

Die Geschichte des Hogwarts Express

Aus früheren Erzählungen und Belegen aus Gravuren und Holzarbeiten, erreichten die Hogwarts Schüler nicht immer mit dem Hogwarts Express. Manche nahmen einen Flugbesen, was mit Koffer und Tieren eine sehr komplizierte Methode war zu reisen.

Andere wiederum reisten mit verzauberten Kutschen an oder reiteten auf den unterschiedlichsten, magischen Kreaturen. Die tragischste Art und Weise war aber das Apparieren. Hogwarts war schon immer mit einem Anti-Eindringlings-Fluch belegt, wodurch es häufig zu sehr unschönen Unfällen kam.

Viel wichtiger waren aber die jährlichen Muggel-Sichtungen. Nicht jede Zaubererfamilie nahm den Hinweis ernst, dass sie bei der Reise nach Hogwarts nicht gesehen werden sollten. Als 1692 dann das internationale Statut zur Geheimhaltung der Magie unterzeichnet wurde, war es die Aufgabe des Zaubereiministeriums eine geheime und sicherere Methode des Reisens zu finden, um die Schüler zur Geheimschule im schottischen Hochland zu bringen.

Portschlüssel waren für eine sehr lange Zeit eine Alternative, aber verursachten ähnlich viele Probleme. Bis zu einem Drittel der Schüler verpasste das Zeitfenster oder fanden die unauffälligen, verzauberten Objekte nicht und konnten daher nicht zur Schule transportiert werden und nicht teilnehmen.

Ein weiteres Problem war die "Portschlüssel-Reisekrankheit". Dadurch war zu jedem Schulbeginn der Krankenflügel voll gestopft von Schülern, die ihre Hysterie und Übelkeit überwanden. Zu Beginn hatte das Zaubereiministerium allerdings keine anderen Alternativen, also musste man daran erst einmal festhalten.

Eine weitere Option wurde von allen aufeinanderfolgenden Schulleitern abgelehnt. Das Ministerium überlegte das Flohnetzwerk zu verwenden und einen Kamin in der Schule dafür herzunehmen. Allerdings müsste dadurch eine Lücke in den Sicherheitsvorkehrungen der Schule geöffnet werden und das wurde rigoros abgelehnt.

Die bis heute genutzt, aber sehr kontroverse Lösung war der Hogwarts Express. Der Magieminister Ottaline Gambol war fasziniert von den Muggelerfindungen und erkannte das Potenzial in Zügen. Es ist nicht genau bekannt, woher der Zug kommt, allerdings gibt es eine dokumentierte Geheimoperation die 167 Gedächtniszauber zur Folge hatte und den größten, jemals angewendeten Massenverdeckungszauber in Großbritannien.

Am Tag nach der Operation waren die Dorfbewohner in Hogsmeade sehr verwundert, dass sie plötzlich einen Bahnhof, eine scharlachrote Dampfmaschine und bereitstehende Kutschen für die Schüler hatten. Und die Muggel-Eisenbahner in Crewe lies das Gefühl nicht los, dass sie etwas Wichtiges verlegt haben.

Es wurden einige magische Modifikationen am Hogwarts Express durchgeführt, bevor das Ministerium den Zug für den Schulgebrauch freigab. Vielen Familien mit reinem Blut waren allerdings nicht begeistert von der Idee, dass ihre Kinder mit einer Muggelerfindung reisen sollten.

Das Ministerium löste diesen kleinen Aufstand allerdings recht einfach: Jeder Schüler reiste entweder mit dem Zug nach Hogwarts oder gar nicht und die Einwände verstummten sehr schnell.

Der Zug selbst ist eine große, rote 4-6-0 Dampfmaschine und fuhr damals mit Kohle, inzwischen nur noch durch Magie - fantastische CO2-Bilanz. ;) Die Waggons sind in einzelne Abteile unterteilt, die man über einen gemeinsamen Korridor erreichen kann.

Zu den normalen Waggons gibt es noch einen eigenen für Vertrauensschüler und einen für eine Art Bordbistro. Während der Fahrt fahren Service-Mitarbeiter mit einem Essenswagen durch die Waggons und bieten verschiedene Leckereien wie Kürbispasteten und Schokoladenfrösche an.

In der Regel sind neben der Service-Hexe und dem Schaffner keine weiteren Erwachsenen an Bord. Manchmal reist einer der neuen Lehrer mit dem Hogwarts Express, darunter Remus Lupin und Horace Slughorn. In seinem Gepäck hatte er vermutlich sein berühmtes Stundenglas dabei.

Harrys Reise mit dem Hogwarts Express

Im ersten Buch erfahren wir zum ersten Mal vom Hogwarts-Express. Dort lernt Harry Ron und Hermine kennen. Auch wenn sie zu Beginn Hermine etwas besserwisserisch finden, erkennt man klar eine aufkommende Freundschaft.

Da Harry zum ersten Mal Zauberergeld besaß und wusste, dass seine Eltern ein kleines Vermögen für ihn hinterlassen hatten, kaufte er fast den kompletten Servicewagen auf und teilte eine Vielzahl an Schokofröschen und Kürbispasteten mit Ron.

Im zweiten Buch lief der Zugang zum Gleis 9 3/4 nicht ganz so rund. Der Hauself Dobby hatte Harry schon den ganzen Sommer Steine in den Weg gelegt und versuchte ihn daran zu hindern nach Hogwarts zu kommen.

Er blockierte also den Eingang zum Gleis, wodurch Ron und Harry von der Mauer ab prallten und ihre Koffer auf dem Bahnsteig verteilten. Sie kamen auf die einzig logische Idee, das fliegende Auto von Arthur Weasley zu verwenden und nach Hogwarts zu fliegen. Sie landeten am Ende in der peitschenden Weide, wodurch Rons Zauberstab zerbrach, kamen aber lebend im Schloss an.

Im dritten Buch hielten Dementoren den Zug mitten auf der Strecke an. Sie suchten den geflohenen Gefangenen Sirius Black und dabei stößt ein Dementor auf Harry und fing an ihm die Freude auszusagen. Er war so aggressiv, dass Harry in Ohnmacht fiel und der Dementor nur verschwand, weil Remus Lupin einen Patronus beschwor und ihn verscheuchte.

In Teil vier und fünf passierte nichts Aufregendes, erst in Buch sechs durften wir die spannenden Ereignisse im Hogwarts-Express erleben. Professor Horace Slughorn fuhr mit dem Zug und lud verschiedene Schüler aus dem Zug zu einem Treffen ein. Sie mussten entweder berühmte Verwandte oder selber sehr berühmt oder sehr begabt sein.

Darum wurde Harry natürlich zu dem Treffen eingeladen und schlich am Ende des Treffens unter seinem Tarnumhang einem Slytherin-Schüler hinterher. Er gelang in das Slytherin-Abteil und versuchte Informationen über Draco Malfoy herauszubekommen.

Draco entdeckte ihn allerdings und wartete, bis alle Schüler das Abteil verlassen hatten. Anschließend jagte er mit seinem Zauberstab den Zauberspruch "Petrificus Totalus" auf Harry und belegte ihn mit einer Ganzkörperklammer.

Er brach ihm die Nase und verlies das Abteil, in der Hoffnung, dass Harry wieder nach London zurückreisen musste. In den Büchern rettete Nymphadora Tonks Harry, während es in den Filmen Luna Lovegood war.

Luna konnte mit ihrer Gespensterbrille die Schlickschlupfe (fliegenartige Wesen) um Harrys Kopf schwirren sehen. Sie nutze ihren Zauberstab um Harry vom Tarnumhang und der Ganzkörperklammer zu befreien und reparierte anschließend noch seine gebrochene Nase.

Eine Fahrt mit dem echten Hogwarts Express

Der Jacobite, der aus den Harry-Potter Filmen bekannte Hogwarts Express, ist seit 1985 auf der Strecke zwischen Fort William und Mallaig in Schottland unterwegs. Früher noch unter dem Namen "The West Highlander", heute natürlich unter dem Namen Hogwarts Express.

Sowohl die Lok, als auch die Waggons versprühen einen wundervollen Harry Potter-Flair. In den Waggons selbst hängt es von den gewählten Tickets ab, wie zauberhaft es wird. Es gibt eine Standard-Class, die First-Class und die First-Class im Harry Potter Waggon. Für eingefleischte Harry Potter-Fans gibt es natürlich nur eine Wahl.

Denn in den extra eingerichteten Waggons sieht es wie im originalen Hogwarts Express aus. Es wird in der ersten Klasse zwar Tee und Gebäck serviert, aber ein Imbisswagen mit Schokofröschen und Kürbispasteten sucht man vergebens.

Direkt nach dem Beginn der Fahrt, geht es an der beeindruckenden Meeresbucht Loch Eil entlang. Anschließend kommt ihr über das beeindruckende Glenfinnan Viadukt - die "Harry Potter"-Brücke! Wenn ihr Glück habt und die Zeit es erlaubt, dann hält der Zug sogar mitten auf der Talbrücke.

In Fahrtrichtung links könnt ihr übrigens den Loch Shiel See entdecken. Dieser See wurde als Drehort für den Hogwarts See verwendet. Nachdem ihr an zwei Bahnhöfen kurz Halt gemacht habt, kommt ihr kurz vor der Endstation, in Morar, an einem weiteren Drehort vorbei. Dieses Mals aus dem Film "Highlander" mit Sean Connery.

Der Preis für eine Fahrt

Die Kosten für die Standard-Klasse liegen bei £30 einfach, Hin- und Rückfahrt kosten £35. Die erste Klasse kostet £54 für eine einfache Fahrt und £59 inklusive Rückfahrt. Es lässt sich sogar ein privater Tisch für 2 Personen buchen, das kostet dann £121.

Verfügbarkeit

Von April bis Oktober fährt der Zug ein bis zwei Mal pro Tag die Strecke von Fort William nach Mallaig und zurück. Eine einzelne Fahrt dauert etwas über zwei Stunden und mit Hin- und Rückfahrt ist man sechs Stunden unterwegs. Im Dezember gibt es ein paar Winterspecials, allerdings solltet ihr in jedem Fall eure Tickets online buchen.

Der Hogwarts Express aus Lego

Den Hogwarts Express gibt es als Sammlerstück für die älteren Harry Potter Fans und falls die Kinder damit spielen wollen, dann gibt es eine wunderschöne Alternative aus LEGO. Natürlich können auch Erwachsene damit spielen. ;)

Der LEGO Hogwarts™ Express (75955) besteht aus 801 Teilen und umfasst einen Bahnsteig mit einer beweglichen Mauer zum versteckten Eingang vom Gleis 9¾.Ein "Gesucht"-Plakat, Ausgaben des Tagespropheten sowie die Eisenbahn, mit abnehmbaren Dach- und Seitenelementen.

Es sind fünf Minifiguren enthalten, darunter Harry Potter, Ron Weasley, Hermine Granger, Remus Lupin und die Imbiss-Hexe. Dazu gibt es noch einen Dementoren, um die bekannte Szene aus "der Gefangene von Askaban" nachzuspielen und eine Krätze-Figur.